Date: 23.07.2021
Messung von Ableitfähigen Bodenbelägen
Messelektroden Fußbodensonden
Statische Elektrizität entsteht immer bei Bewegung von festen Isolatoren oder auch flüssigen Substanzen, genau
genommen bei deren Trennung.
Die Ladungsspannung ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit. Bei trockener Luft kommt es zu weitaus höheren
Aufladungen im Vergleich zu einer feuchten Luft.
Dem gegenüber sind elektronische Bauelemente äußerst empfindlich.
Schon durch eine Entladung ab 30 Volt können Bauelemente zerstört und/ oder Fehlschaltungen ausgelöst werden.
ESD Bereiche Electrostatic Discarge Protecion Area
Elektrostatische Auf- und Entladungen sind eine Hauptrisikoquelle bei Halbleiterprodukten. Beim Gehen oder Fahren
auf einem isolierenden Fußboden kann kein Spannungsaufbau in irgendeiner Weise erfolgen.
Beim Berühren eines aufgeladenen Körpers mit einem anderen Potenzial fließt die so gespeicherte Ladung spontan
ab.
Diese vorgenannten Entladungen können unter ganz bestimmten Bedingungen Funkenbildungen, wie bereits
beschrieben, verursachen, die in Verbindung mit brennbaren Stoffen sogar zur Explosion führen können.
Staubablagerungen gelten im Sinne bestimmter Richtlinien als großes Gefahrenpotenzial. Ab einer gewissen Schicht
und der einhergehenden Sauerstoffanbindung reicht schon eine geringe Zündenergie aus, um eine exotherme Reaktion
auszulösen.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Unterscheidung, wenn gemäß DIN IEC 61340-4-1 (VDE 0300) ein elektrisch
leitfähiger Fußboden einen Ableitwiderstand R<106 Ohm aufweisen muss. Hierbei werden elektrische Aufladungen
durch den Bodenbelag und dessen Potenzialerdung abgeleitet.
Bei einer Dreifußelektrode besteht dreimal mehr die Möglichkeit Leitpartikel zu kontaktieren, als bei einer
normalen Elektrode.
Situation/ Stand der Normung
Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines elastischen Bodenbelages gemäß EN 1081
Messung des Widerstands von isolierenden Fußböden und isolierenden Wänden gemäß DIN VDE 0100 Teil 600
Messverfahren zur Messung des Ableitwiderstandes von Fußböden (Systemböden)
AWT-Info: Allgemeine Hinweise zur ESD Messung von Bodenbelägen
Voraussetzungen Messgerät:
Messspannung: 10 V für <106 Ω
100 V für 106 – 1011 Ω
500 V für >1011 Ω
AWT-Info: Allgemeine Hinweise zur ESD Messung von Bodenbelägen
Widerstandsmessung gegen Erde (Ableitwiderstand):
ESD Maßnahme | Anforderung Produktprüfung |
Personen-Schuhwerk-Fußboden-System | DIN EN 61340-4-5 - Rg < 3,5 x 107 Ω oder |
Rg < 1 x 109 Ω und | |
Körperspannung < 100 V | |
Fußboden | DIN EN 61340-4-1 – Rgp < 1 x 109 Ω |
Die Normen, DIN 51 953 und DIN EN 1081 beschreiben Prüfverfahren für den elektrischen Widerstand von „elastischen Bodenbelägen“.
Die DIN EN 1081 beschreibt Prüfverfahren zur Bestimmung des Durchgangswiderstandes von Bodenbelägen und des Oberflächen- und Erdableitwiderstandes eines verlegten Bodenbelages.
Unabhängig von den vorgenannten Normen erschien 1997 die IEC-Vorschrift und Deutsche Fassung DIN IEC 61 340-4-1
(VDE 0300, Teil 4-1).
Diese vorgenannte Norm wurde inzwischen ersetzt durch die Deutsche Fassung, DIN EN 61340-4-1 (VDE 0300, Teil
4-1) u. w. Stand 2021.
Team Gutachterinstitut