Kellerfenster

Allgemeine bauliche Erfordernisse

Wirksamkeit der Abdichtung

Die Abdichtung soll gegen Waser vollständig abdichten. Je nach Wasserdruck bzw. Wasserdampfdruck muss die Abdichtung, in Abhängigkeit von Örtlichkeit, auf Dauer unterschiedlich dicht sein. Der Widerstand einer Abdichtung gegen Wasserdampfdiffusion wird durch die Wasserdampfdiffusions-Widerstandszahl µ ausgedrückt. Die Wasserdampfdiffusions-Widerstandszahl µ gibt an, wievielmal höher der Widerstand des jeweiligen Abdichtungsstoffes gegenüber Wasserdampfdiffusion ist, als Luft gleicher Schichtdicke. Neben der Verhältniszahl µ ist aber zur Einordnung eines Abdichtungsstoffes auch die Dicke des Abdichtungsstoffes maßgebend. Um Abdichtungen hinsichtlich der Wirksamkeit miteinander vergleichen zu können, muss deshalb die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke Sd herangezogen werden. Dies berücksichtigt sowohl die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ, als auch die Dicke s der Abdichtung.

Allg. Bauliche Erfordernisse

Bei der Planung des abzudichtenden Bauwerkes/ Bauteile sind die Voraussetzungen für eine fachgerechte Anordnung und Ausführung zu schaffen. Dabei ist die Wechselwirkung zwischen Abdichtung und Bauwerk zu berücksichtigen und ggfls. die Beanspruchung der Abdichtung durch entsprechende konstruktive Maßnahmen in Grenzen zu halten.

Das Entstehen von Rissen im Bauwerk, die durch die Abdichtung nicht überbrückt werden können, ist durch konstruktive Maßnahmen, z.B. durch Anordnung von Bewehrung, ausreichender Wärmedämmung oder Fugen zu verhindern.

Dämmschichten, auf die Abdichtungen unmittelbar aufgebracht werden sollen, müssen für die jeweilige Abdichtung geeignet sein. Falls erforderlich, sind unter Dämmschichten Dampfsperren vorzusehen.

Im Freien sind zusätzlich Drainschichten anzuordnen, wenn mit verzögertem Wasserablauf gerechnet werden muss.

Drainschichten sind auch erforderlich bei erdüberschütteten Decken, wenn der Durchlässigkeitsbeiwert des aufgeschütteten Materials größer/gleich 10-4 m/s (0,1mm/s) vorliegt.

Grundsätzlich ist dafür Sorge zu tragen, dass das Wasser auf jeglicher Abdichtung wirksam abgeführt und/ oder abgehaltenwird. Es ist somit zwingend erforderlich, dass bereits die Abdichtung auf Untergründe mit ausreichendem Gefälle oder Sickerung zu verlegen ist. Ziel ist es, dass kein hydrostatischer Druck auf die Abdichtung einwirken kann.

Der Abdichtung darf keine Übertragung von Kräften zugewiesen werden. Daraus folgt, Abdichtung und Schutzbelag sind durch eine Gleitschicht voneinander zu trennen.

Die Abdichtung von horizontalen Flächen ist an aufgehenden Bauteilen und Durchdringungen im Regelfall mindestens 15cm über die Schutzschicht bzw. Oberfläche des Belages hochzuführen und zu befestigen, d.h. 15 cm über die wasserführende Schicht.

Im Bereich der Abkantungen ist die Abdichtung mindestens 20 cm über die Auflagerfuge zwischen Decke und Wand zu führen und ggf. mit einer vorhandenen Wandabdichtung zu verbinden.

Die Abdichtung muss vor Beschädigungen geschützt werden. Es ist eine Gleit- und Schutzschicht aufzubringen. Auf den Schutz der Auf- u. Abkantungen ist besonders zu achten.

Bei der Belastung durch Wassereintritte kann ggf. die Integration eines Stützbleches/ Schleppstreifen bzw. andere besondere Abdichtungsebenen erforderlich werden, damit ein Absinken der Abdichtung und ein Durchlaufen/ Hinterwandern in den Querschnitt und die Horizontale Abdichtung verhindert wird.

Die Sicherstellung der Abstimmung der vorgesehenen Abdichtung auf die erforderlichen Bauteile und eine dauerhafte Dichtheit des Bauwerks muss gegeben sein.

Die Dichtheit ist insbesondere abhängig von der sicheren Anbindung der Flächenabdichtung an Durchdringungen, Übergängen sowie An- und Abschlüssen. Bei Auswahl der Abdichtungsstoffe ist die zu erwartende Wasserbeanspruchung zu berücksichtigen. Die jeweilige Art der Abdichtung ist auf die Nutzungsbeanspruchung abzustimmen.

Die Abdichtung an senkrecht/ geneigt angrenzenden Bauteilen ist so anzuordnen, dass eventuell erforderliche nachfolgenden Abdichtungen im Verbund sicher ausgeführt werden können. Einbauteile (z.B. Bodenabläufe u. ä.) müssen so beschaffen sein, dass eine sichere dauerhafte Anbindung der Flächenabdichtung gewährleistet ist.

Lichtschächte dienen in erster Linie der Belichtung und Belüftung im Erdreich liegender Räume. Systemlösungen müssen daher insbesondere für die Lichtschachtentwässerung, die Bauwerksabdichtung und die Wärmedämmung im Bereich des Schachtes gewährleistet sein.

Stahlbeton, Stahlbeton (WU), glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), entsprechend gesetzter Wandstärke und Abdichtungsanbindungen sind im Tenor gängig und möglich.

Die Belastbarkeiten reichen von üblicher Begehfrequentierung, über PKW-befahrbar bis mehrere Hundert kg Radlasten und teilweise LKW-Befahrbarkeit.

Entwässerungssysteme allg.:

  • Versickerung
  • Drainage
  • ohne Ablauf
  • einfacher Ablauf
  • Ablauf mit Rückstauverschluss
  • Ablauf mit PVC-Standrohr

Folgende Parameter und Einwirkungen sind für eine gewerkefähige Systematisierung u. a. zu beachten:

Bemessungswasserstand, Bewehrung, Stahlbeton, Bodenfeuchte nach DIN 18533-1, Fluchtwegabmessungen nach Arbeitsstättenrecht, Lichtschacht aus Beton mit oder ohne Boden, Lichtschacht aus Kunststoff, Lichtschacht wasserdichte Ausführung, Lichtschachtkopf, RC-Klassen (Einbruchsicherheit), Versickerungsfähigkeit (Kf-Wert) DIN Wärmebrücken, schwarze oder weiße Wanne, Wasser drückend oder nicht drückend, Wassereinwirkungsklassen gem. DIN.

Lichtschächte aus Beton oder gemauerte Lichtschächte werden so wie die Kellerwände gegen Feuchtigkeit und Kälte gedämmt. Lichtschächte aus Kunststoff können hingegen direkt an der Kellerwand, auf der Perimeterdämmung oder auch an wasserdichten Kelleraußenwänden montiert werden.

Standardlichtschächte bei nicht Druckwasser gefährdeten Gebieten andernfalls druckwasserdichte Schächte.

Abdichtung von

1 W1-E/W2.1-E (erdberührte Wände)
2 W3-E (erdüberschüttete Decken)
3 W4-E (Sockel und unter Wänden

Wassereinwirkung Abdichtungsnorm E DIN 18533, Grundsatz Vermeidung unnötig hoher Beanspruchungen

  • Abdichtungen erdberührter Außenwände und von Sockeln
  • Übergänge von Abdichtungen auf wasserundurchlässige
Stahlbetonbauteile
  • Dränanlagen zur Drännorm DIN 4095
  • Kellerlichtschächte: Regeln bei Druckwasser

Einwirkungen durch: Sickerwasser, Oberflächenwasser, Schichtenwasser div. Fälle, Grundwasser.

Charakterisierung der Wasserdurchlässigkeit vom Bodenschichten

Durchlässigkeitsbeiwert k in m/s. Baugrund - Untersuchung von Bodenproben; Bestimmung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwerts - Teil: Laborversuche.

Ränder und Abdeckungen von Lichtschächten sowie Lichtgräben müssen so gestaltet werden, dass Oberflächenwasser nicht eindringen kann.

Regelungen zu Kellerlichtschächten

Druckwasser

  • Lichtschächte und bewitterte Kelleraußentreppen sind druckwasserdicht auszubilden und an das Gebäude anzuschließen.
  • Regenwasser ist in der Regel mit einer rückstausicheren Entwässerung durch ein druckwasserdichtes Rohrsystem abzuleiten, unterbrechungsfrei arbeitende Hebeanlage erforderlich.
Kellerlichtschächte DIN 18533

Druckwasserdichte Lichtschächte und bewitterte Kelleraußentreppen sind in der Regel mit einer rückstausicheren Entwässerung durch eindruckwasserdichtes Rohrsystem auszustatten, es sei denn, durch

  • die Geländegestaltung
  • die Schachtabdeckung
  • die Gebäudegestaltung (z.B. Überdachung)
ist das Eindringen von Niederschlägen in den Lichtschacht bzw. Bereich der Kelleraußentreppen ausgeschlossen.

Parameter zur baulichen Nutzung und Eignung

Sd-Wert (Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke)

Der Sd-Wert gibt an, wie dick eine Luftschicht sein müsste, damit sie diffundierendem Wasserdampf den gleichen Widerstand entgegensetzt wie dem betreffenden Material, in der jeweiligen Dicke. Die Maßeinheit ist Meter m.

Zusammenhang von μ- und Sd-Wert

μ-Wert x Materialdicke in Meter m = Sd-Wert in Meter m

Schlagregendichtheit …

… bedeutet das Vermögen einer Baukonstruktion oder einer Dichtung (z. B. eines Kompribandes), dem Regenwasser zu widerstehen. Wird eine Konstruktion zusätzlich angeströmt, bildet sich vor dieser Konstruktion ein Staudruck. Dieser Staudruck treibt das (Regen)Wasser noch zusätzlich durch die Abdichtung, so dass eine Schlagregensicherheit mit einem Druck in Pascal (Pa) angegeben wird. Bspw.: Eine Schlagregendichtheit von 600 Pa bedeutet, dass das Regenwasser auch unter Belastung von 600 Pa Druckdifferenz nicht durch eine Fugenabdichtung dringt. Die Schlagregendichtheit wird in der EN 12208 definiert. Diese Norm ersetzte die Norm DIN 18055. Gleichgelagert ist entsprechender Wasserdruck im Bereich Lichtschacht/ Rahmen usw. anwendbar.

U-Wert

Der U-Wert stellt das Maß für den Wärmedurchgang durch ein Bauteil dar und wird in W/(m2K) = Watt geteilt durch Quadratmeter mal Kelvin angegeben. Je kleiner der U-Wert, je weniger Wärme wird negativ durch ein Bauteil geleitet.

Uf-Wert (f für engl. frame):     Kennwert für Fensterrahmen
Ug-Wert (g für engl. glazing):     Kennwert für Fensterglas
Uw-Wert (w für engl. window):     Kennwert des gesamten Fensters

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl

Sie gibt an, um welchen Faktor das betreffende Material gegenüber Wasserdampf dichter ist als eine gleich dicke, ruhende Luftschicht. Je größer der μ-Wert, desto dampfdichter ist ein Baustoff.

Mit Hilfe von Isothermendarstellung können Temperaturverläufe zu jeder Einbausituation dargestellt werden. Anschlussproblematiken können analysiert und gelöst werden.

Die zur Beurteilung eines Anschlusses wichtigste Isotherme ist die 10 °C (9,3 °C)-Isotherme. Sie soll innerhalb der Konstruktion verlaufen, um einer Tauwasserbildung vor der inneren Anschlussfuge vorzubeugen und möglichst schwach gekrümmt sein, um den Wärmeverlust über den Anschlussbereich gering zu halten. In Verbindung mit der Mindestanforderung fRsi > 0,70 wird die 13 °C (12,6°C)-Isotherme herangezogen. Diese von der 10 °C-Isotherme abweichende Temperatur berücksichtigt die Erkenntnis, dass Schimmelpilzbildung bereits bei länger anhaltenden relativen Luftfeuchten im oberflächennahen Bereich von 80 % auftreten kann.

Temperaturfaktor fRsi … wird nach DIN EN ISO 10211 ermittelt. Der Index Rsi steht für den der Berechnung zugrunde gelegten raumseitigen Wärmeübergangswiderstand Rsi.

Kapillarwirkung

Kapillarität oder Kapillareffekt ist das Verhalten von Flüssigkeiten, dass sie bei Kontakt mit Kapillaren, z. B. engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen in Feststoffen zeigen. Diese Effekte werden durch die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten selbst und der Grenzflächenspannung zwischen Flüssigkeiten und der festen Oberfläche hervorgerufen (Einstieg entgegen der Gravitationskraft).

Luftundichtheiten an Fugen stellen bauphysikalisch erhebliche Schwachstelle an Gebäuden dar und verursachen unkontrollierbare Wärmeverluste und Feuchtigkeitsschäden.

Die Luftdichtheit der Gebäudehülle ist wesentliches Qualitätskriterium (bspws. Blower-Door-Messverfahren).

Eine wasser- und luftdichte Abdichtung der Fensteranschlussfugen auf Erd- sowie Raumseite sind nach den anerkannten Regeln der Technik auszuführen und dienen zur Vermeidung des Eindringens von außenliegender Feuchtigkeit/ Wasser oder innenseitig feuchter Raumluft rückkoppelnd in die Anschlussfuge.

Die baukonstruktiven Anschlussbedingungen zwischen Fenster und Baukörper sind dauerhaft dicht und gegen jegliche Eindringung von Wasser zu erstellen.

Normative Verweisungen

VOB Teil C - Beck`scher Kommentar - Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen Englert/ Katzenbach/ Motzke
Richtlinien des Zentralverband Deutsches Baugewerbe ZDB
Bauwerksabdichtungen DIN 18195
DIN 4095 Dränung - Baugrund - Dränung zum Schutz baulicher Anlagen - Planung, Bemessung und Ausführung
DIN 18201 und DIN 18202 Toleranzen im Bauwesen und Toleranzen im Hochbau
DIN 18195 Bauwerksabdichtungen
ATV DIN 18336 Abdichtungsarbeiten
VDI-Merkblatt Nr. 9 Spritzbare Dichtstoffe in der Anschlussfuge
für Fenster und Außentüren
Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren - RAL-Gütegemeinschaften Fenster- und Haustüren – für die Montage von Fenstern und Haustüren - VFF-Merkblatt: Wärmetechnische Anforderungen an Baukörperanschlüsse für Fenster. Technische Richtlinie des Glaserhandwerks - Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks - Bundesverband Holz und Kunststoff Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e. V.

Team Gutachterinstitut